Ängstlichkeit, geringe Frustrationstoleranz, unsichere Auseinandersetzung mit Freundschaft, Partnerschaft und Sexualität sowie Desorganisiertheit und Verhaltens- und Entwicklungsstörungen können häufig auf frühkindliche Bindungsstörungen zurückgeführt werden. Um eine kontinuierliche und positive Entwicklung zu gewährleisten, benötigen Kinder und Jugendliche eine sichere Bindung, die ihnen einfühlsam und liebevoll begegnet und stets verfügbar ist. Eine familiäre Gruppe mit einem kleinen und überschaubaren Rahmen kann dies bieten. Mit persönlichem Engagement streben wir danach, die Bereitschaft zur Bindung und Entwicklung bei den Kindern und Jugendlichen zu fördern. Ziel ist es, dass sie ihr natürliches Bedürfnis nach Erweiterung und Entwicklung leben können, die Umwelt neu und lebenswert erfahren und verlässliche Beziehungen aufbauen können.

Da Entwicklung durch Interaktion mit anderen Personen initiiert wird, ist die Qualität der Beziehung von entscheidender Bedeutung für die Hilfe. Daher haben wir uns für diese Arbeitsweise entschieden. Durch das gemeinsame Leben fließen auch nicht professionalisierbare Elemente in unsere Arbeit ein. Dazu gehören Partnerschaft, Freundschaften, Familie, soziale Systeme, Freizeitgestaltung, Tagesstruktur, persönliche Interessen, Weltanschauungen und das persönliche emotionale Bewertungssystem der in der Gruppe lebenden Eheleute. Wir lassen uns in einem großen Maße auf die Kinder und Jugendlichen ein und ermöglichen ihnen so eine ganzheitliche Sicht auf uns.

Bindungen und Beziehungen entwickeln sich langsam und können in einer Lebensgemeinschaft auf besondere Weise gefestigt werden. Lernprozesse, Entwicklungsschritte und Sozialisation geschehen dann im Verhältnis zu transparenten Bezugspersonen in einer familiären Struktur.


Das umfassende Beziehungsangebot soll die Resilienz stärken und belastende Ereignisse des alltäglichen Lebens nach Möglichkeit ausgleichen.